Allerdings führte Xenophon das Glück nicht ausschließlich auf die Tugend zurück, sondern hielt auch einen gewissen äußeren Erfolg für eine Voraussetzung der Eudaimonie. Für den Leidenden bestehe die Glückseligkeit darin, dass er das Leid überwinde. Chr. [131] Ausführlich ging Boethius in seinem Hauptwerk Consolatio philosophiae (Der Trost der Philosophie) auf Wege der Glückssuche ein, die er für Irrwege hielt: das Streben nach Reichtum, Ehren, Macht, Ruhm oder Genüssen. ), wandelte die Zielformel etwas ab. Praktische Vernunft ist die Einsicht, die für den Umgang mit den vergänglichen Dingen benötigt wird. Hallo, ich schreibe morgen eine Philosophie Klausur und muss unter anderem die Position von Aristoteles lernen. Allerdings erfordert die Erkenntnis einer platonischen Idee bei ihrem Betrachter nicht nur intellektuelle, sondern auch ethische Qualitäten. Für die subjektbezogenen Lehren hat sich die Bezeichnung als „individueller“ oder „individualistischer“ Eudämonismus eingebürgert. [3] Ihm widerspricht Richard Kraut, der weder in „flourishing“ noch in „well-being“ eine Verbesserung gegenüber „happiness“ sieht. Chr. [152], Auf breite Zustimmung stieß bei den Magistern die These des Aristoteles, für ein gelungenes Leben seien Freunde unbedingt erforderlich und die Freundschaft sei das wichtigste unter den äußeren Gütern. bezeugt, der in schroffer Abgrenzung vom Glauben der Volksreligion an ein gottgesandtes Schicksal behauptete: „Für den Menschen ist sein Ethos sein Daimon.“[16] Damit wandte sich Heraklit gegen die herkömmliche Sichtweise, der zufolge äußere Einflüsse das Verhalten des Menschen steuern und damit auch sein Versagen in kritischen Situationen verursachen. Wir haben bisher was zur Glückseligkeit, den drei Lebensformen und der Tugend aufgeschrieben. [100] Als glücklich definierte er ein Leben, das „mit seiner Natur übereinstimmt, was auf keine andere Weise geschehen kann, als wenn zunächst der Geist gesund und im ständigen Besitz seiner Gesundheit ist, wenn er sodann tapfer und energisch ist, ferner mit schönster Haltung widerstandsfähig, den Zeitumständen gewachsen; wenn er für den Körper und das mit ihm Zusammenhängende ohne Ängstlichkeit sorgt und den anderen Dingen, die zum Leben beitragen, sorgfältige Beachtung schenkt, doch ohne etwas davon zu überschätzen; bereit, die Gaben des Schicksals zu nutzen, aber nicht ihnen sklavisch zu dienen“. Er legte großen Wert darauf, dass weder angenehme noch unangenehme äußere Störfaktoren die Gemütsruhe beeinträchtigen. Die einschlägigen Kernaussagen in seinen Dialogen wurden für den philosophischen Diskurs der Folgezeit wegweisend. Chr. Beispielsweise verneinten sie wie Aristoteles die Frage, ob Kinder im Sinne des philosophischen Glückseligkeitsbegriffs glücklich sein können. Lebensweisen für ein gelingendes Leben 4.1 Das politisch-praktische Leben 4.2 Das philosophisch-theoretische Leben 5. Siehe dazu. schrieb einen heute verlorenen Dialog über die Eudaimonie. Er verteidigte die platonische These, wonach die Tugend allein zur Erlangung der Eudaimonie ausreicht, gegen die aristotelische Lehrmeinung, nach der auch leibliche und äußere Güter für den erstrebten Zustand benötigt werden. [156] Diese sei tatsächlich für den Menschen „sein eigener letzter Naturzweck“, das „wahrhafte Naturbedürfniß, worin unsere Gattung durchgängig mit sich übereinstimmt“. Der Erkenntnisweg führe von der Erfassung des Mannigfaltigen zum Verständnis einer umfassenden Einheit, wobei letztlich der Erkennende auch hinsichtlich seiner eigenen Person von der Vielheit zur Einheit gelange, „eins“ werde und so der ewigen Eudaimonie teilhaftig werde. [165], Hegel nahm differenzierend Stellung. Er hielt es für wichtig, dass man sich nicht damit begnügt, die eigene Eudaimonie unmittelbar anzustreben, sondern auch im recht verstandenen Eigeninteresse anderen bei der Erlangung des begehrten Zustands hilft. Chr.) Demnach besteht das Ziel sowohl in der Naturerkenntnis als auch darin, dass man bei der Verwirklichung der Weltordnung mitwirkt, indem man sich selbst in Ordnung bringt. [179], Wilhelm Kamlah unternahm 1972 den Versuch, „das alte Wort ‚Eudämonie‘ (…) wieder zu Ehren zu bringen“. ARISTOTELES' >NIKOMACHISCHE ETHIK< WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT. Somit ist sie allein der höchste Wert und das oberste Ziel. [62], Platons Sekretär Philippos von Opus ist sehr wahrscheinlich der Verfasser des in der Antike zu Unrecht Platon zugeschriebenen Dialogs Epinomis. Sie können die Eudaimonie weder fördern noch beeinträchtigen und zählen daher zu den Adiaphora, den hinsichtlich des Ziels irrelevanten Dingen. Malte Hossenfelder bezeichnet diese Subjektivierung als „Privatisierung des Glücks“, die fortan die abendländischen Glückslehren entscheidend geprägt habe. [99], Der Stoiker Seneca († 65) beschrieb sein Eudaimoniekonzept in der Schrift Über das glückliche Leben (De vita beata). Diogenes Laertios 6, 70 f. Siehe zum kynischen Eudaimonieverständnis Marie-Odile Goulet-Cazé: Diogenes Laertios 2,87 f.; 2,90; 2,93 f. Siehe dazu Klaus Döring: Das Werk ist kritisch ediert von Irene Zavattero: Vorlage:SEP/Wartung/Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3, Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eudaimonie&oldid=202605877, „Creative Commons Attribution/Share Alike“, Dieser Artikel wurde am 1. aristoteles, politik definition des staates staat als zusammenschluss kleinerer gemeinschaften zu einer großen, die das ziel der glückseligkeit erfüllt. [81], Chrysippos von Soloi (281/277–208/204 v. Die neueren Ethiker seien von der Identitätsbehauptung abgekommen, sie hätten stattdessen die Glückseligkeit zur Folge der Tugend gemacht. [68], In der Epoche der „Jüngeren Akademie“ (268/264 v. Chr. [38] Aristoteles betrachtet die Eudaimonie unter einem überindividuellen Gesichtspunkt.